We Were Here

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Als vor 30 Jahren die ersten Aids-Erkrankungen publik wurden, war San Francisco von diesen Meldungen in besonderer Weise betroffen. San Francisco war schon damals ein Zentrum der amerikanischen Schwulenbewegung – Aids galt unverblümt als „Schwulenseuche“, HIV-Infizierte wurden häufig noch als Opfer eines unmoralischen Lebenswandels stigmatisiert.
San Francisco reagierte auf ziemlich einzigartige Weise auf die Krankheit: anteilnehmend, vielfältig und kreativ. „The San Francisco Model“ nannte man das damals. Eine fortschrittliche Infrastruktur besaß die Stadt seit den 60er Jahren, engagierte Bürger und die Mitglieder einer stark politisierten schwulen Community lebten vor allem in der Gegend um die Castro Street. Gemeinsam überwand man die Hürden, die sich, angesichts einer schwulenfeindlichen Stimmung im Land und der hinlänglich bekannten Schwächen des amerikanischen Gesundheitssystems, auftürmten.
Im Mittelpunkt des Films stehen fünf Bürger der Stadt – sie alle lebten schon hier, bevor Aids in San Francisco zum Thema wurde. Auf damals unvorstellbare Weise hat die Krankheit ihr Leben verändert. Von einem Tag auf den anderen verwandelte sich die Stadt von einem Biotop der sexuellen Freiheit und gesellschaftlichen Experimente in das Epizentrum einer schrecklichen, durch sexuelle Kontakte verbreiteten Massenerkrankung.
Aus den unterschiedlichen Blickwinkeln dieser fünf – als Führsorgende, Aktivisten, Forscher, Freunde oder Erkrankte – direkt betroffenen Bürger San Franciscos beleuchtet der Film unter Verwendung reichhaltigen Archivmaterials nicht nur die persönlichen, sondern auch die sozialen Herausforderungen jener Zeit in ihrer ganzen Komplexität.

Details

  • Länge

    90 min
  • Land

    USA
  • Vorführungsjahr

    2011
  • Herstellungsjahr

    2010
  • Regie

    David Weissman
  • Mitwirkende

    Ed Wolf, Paul Boneberg, Guy Clark, Eileen Glutzer, Daniel Goldstein
  • Produktionsfirma

    David Weissman
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Dokumentarfilm

Biografie David Weissman

David Weissman ist ein für den Emmy Award nominierter Filmemacher, Lehrer, Filmprogrammierer, öffentlicher Redner und langjähriger Aktivist. Er ist vor allem als Produzent der gefeierten Dokumentarfilme "We Were Here" (2011) und "The Cockettes" (2002) bekannt. David verbrachte mehr als drei Jahrzehnte in San Francisco, wo er sich intensiv mit dem kulturellen und politischen Leben dieser Stadt beschäftigte.   "We Were Here" und "The Cockettes" hatten beide ihre Premiere in Sundance. We Were Here" wurde theatralisch veröffentlicht und international ausgestrahlt - in den USA in der PBS-Serie Independent Lens. "We Were Here" war auf der Shortlist für den Best Documentary Academy Award 2012. "The Cockettes" wurde ebenfalls in die Kinos gebracht, auf dem Sundance Channel und der BBC ausgestrahlt und erhielt den Los Angeles Film Critics Award für den besten Dokumentarfilm des Jahres 2002. Beide Filme erhielten Nominierungen für die Independent Spirit Awards für den besten Dokumentarfilm des Jahres.   David hat in Portland, San Francisco und Seattle Kurse in "Produzieren von Spielfilm-Dokumentationen" gegeben. Er hat Kurse und Workshops zu vielen Aspekten des Filmemachens gegeben, war Gastredner und präsentierte seine Arbeit an vielen Universitäten, darunter USC, Stanford, Wesleyan, Yale, UC Santa Cruz und Princeton. David ist Mitbegründer und Co-Direktor (zusammen mit Russ Gage) von QDoc: The Portland Queer Documentary Film Festival.  

Filmografie David Weissman

1984 The Steps | 1988 Song from an Angel (Short) | 1991 Complaints (Short) | 2002 The Cockettes