Der menschliche Faktor

Jan und Nina fahren mit ihren zwei Kindern in ihr Wochenendhaus an der belgischen Küste, um zur Ruhe zu kommen. Doch die wird durch einen mysteriösen Einbruch bei der Ankunft der Familie zunichtegemacht. Danach hat Nina eine blutige Nase und Zorro, die zahme Ratte von Sohn Max, ist verschwunden. Was ist passiert? Niemand kann der Polizei die Eindringlinge genauer beschreiben. In Deutschland wird die erfolgreiche Werbeagentur, die das bilinguale Paar gemeinsam führt, Ziel einer Farbbeutelattacke. Jan hatte zuvor im Alleingang die Entscheidung getroffen, die Wahlkampagne für eine politische Partei mit populistischen Tendenzen zu übernehmen – ein Schritt, der allem widerspricht, was Nina wichtig ist.
Regisseur Ronny Trocker inszeniert seinen zweiten Langfilm als subtiles Familiendrama. Dabei wechselt er in fließenden Übergängen zwischen verschiedenen Perspektiven auf ein Ereignis, dessen Hergang und Bedeutung sich dadurch ständig anders darstellt und erweitert. Während er den Seelenzustand der Familienmitglieder einkreist, enthüllt er Fragilität und Wirkmächtigkeit der individuellen Wahrnehmung.                                

Details

  • Länge

    102 min
  • Land

    Deutschland, Italien, Dänemark
  • Vorführungsjahr

    2021
  • Herstellungsjahr

    2021
  • Regie

    Ronny Trocker
  • Mitwirkende

    Mark Waschke, Sabine Timoteo, Jule Hermann, Wanja Valentin Kube, Hassan Akkouch, Isaak Dentler, Daniel Séjourné, Hannes Perkmann, Steve Driesen, Marie Rosa Tietjen
  • Produktionsfirma

    zischlermann filmproduktion
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Ronny Trocker

Geboren in Bozen und aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Norditalien. Nach dem Abitur zog er nach Berlin, wo er mehrere Jahre als Toningenieur arbeitete. 2006 nahm er ein Filmstudium an der Universidad del Cine in Buenos Aires auf und kehrte 2010 zurück nach Europa, um das Le Fresnoy in Frankreich zu besuchen. Seine Arbeiten umfassen dokumentarische, fiktionale und experimentelle Kurzfilme sowie Videoinstallationen, die weltweit auf Festivals gezeigt wurden. Sein Debütfilm Die Einsiedler wurde 2016 in Venedig uraufgeführt und 2017 für den Fipresci-Preis beim Europäischen Filmpreis nominiert.

Filmografie Ronny Trocker

2007 Amor Precario (Precarious Love) | 2011 Grenzland – Terra di Confine (Land of Borders) | 2012 Eiszeit (Frozen) | 2013 Gli Immacolati (The Immaculates) | 2016 Estate (Sommer) | 2016 Die Einsiedler (The Eremites)