Yours in Sisterhood

Atlanta, vor einer Tankstelle an einer kleinstädtischen Straßenkreuzung. Bowling Green, Kentucky, auf einem Privatanwesen mit perfekt gepflegtem Rasen. Ein Garten vor einem Einfamilienhaus in Connecticut. Auf den ersten Blick sind es unscheinbare Orte, an denen Irene Lusztig auf ihrer zweijährigen Reise durch die USA mehrheitlich Frauen bittet, Leserbriefe vorzulesen und zu kommentieren, die aus dem Archiv der liberal-feministischen Zeitschrift "Ms." stammen. Geschrieben vor ungefähr 40 Jahren, zumeist von Frauen, die in der Zeitschrift erschienene Artikel zum Anlass nahmen, von sich zu erzählen – offenherzig, privat, oft erleichtert, manchmal erbost. In den Briefen geht um Schwangerschaftsabbrüche, um lesbische Liebesaffären von verheirateten Frauen, um die Ignoranz des Magazins gegenüber Lebenswirklichkeiten schwarzer Frauen... Irene Lusztig gelingt es in ihrer dokumentarischen Inszenierung, einen Fundus der Frauenbewegung von damals in eine vielschichtige Beziehung mit der Gegenwart zu bringen. Das Wort steht dabei nur vermeintlich im Vordergrund. Dem Publikum ist es überlassen, einen feministischen Kosmos zu entdecken, den Yours in Sisterhood auf vielen Ebenen zugänglich macht.

Details

  • Länge

    101.0 min
  • Land

    USA
  • Vorführungsjahr

    2018
  • Herstellungsjahr

    2018
  • Regie

    Irene Lusztig
  • Mitwirkende

  • Produktionsfirma

    Komsomol Films
  • Berlinale Sektion

    Forum
  • Berlinale Kategorie

    Dokumentarfilm

Biografie Irene Lusztig

Geboren 1974 in Coventry, Großbritannien. Im Rahmen ihrer Arbeit als Filmemacherin, bildende Künstlerin und Archivforscherin realisierte sie unter anderem das Internetprojekt Worry Box Project (2011).

Filmografie Irene Lusztig

1998 For Beijing with Love and Squalor | 2002 Reconstruction (Documentary) | 2005 The Samantha Smith Project (Documentary) | 2014 Maternity Test (Short)