Fugue

Eine schemenhafte Figur vollführt vor einem gerasterten Hintergrund eine Reihe von Bewegungen, die auf der Filmemulsion Lichtspuren hinterlassen, während kurze Texte auf sie projiziert werden, unleserlich gemacht von der unebenen Oberfläche ihres Körpers. „In der Musik bezeichnet eine Fuge eine kontrapunktische Kompositionstechnik für zwei oder mehr Stimmen. Durch Wiederholung und Nachahmung wird zu Beginn ein Motiv eingeführt, das im gesamten Verlauf der Komposition wiederkehrt. Fugue ist ein formales und physisches Experiment über den Zusammenhang von Bild, Ton und Bewegung. Die Bewegungen und das Setting basieren auf Bewegungsstudien, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchgeführt und gefilmt wurden. Film wurde hier genutzt, um Bewegungen in mechanischer Handarbeit zu analysieren und biomechanische Konzepte über die Beziehung von Körper und Geist, die in einer Form des Schauspieltrainings eingesetzt wurden, zu überprüfen. Für Fugue wurden die aufgezeichneten Bewegungen auch auf den Teil des Filmstreifens kopiert, der vom Projektor als optischer Lichtton gelesen wird. Man hört also, was man sieht. Das Bild kehrt als Bewegung zurück, Bewegung als Ton.“ Kerstin Schroedinger

Details

  • Länge

    8 min
  • Land

    Deutschland, Kanada
  • Vorführungsjahr

    2016
  • Herstellungsjahr

    2015
  • Regie

    Kerstin Schroedinger
  • Mitwirkende

    Kerstin Schroedinger
  • Produktionsfirma

    Schroedinger, Kerstin
  • Berlinale Sektion

    Forum
  • Berlinale Kategorie

Biografie Kerstin Schroedinger

Kerstin Schroedinger ist Künstlerin und lebt in Zürich. Sie arbeitet mit Video, Ton
und Text. Mit einem histografischen Ansatz hinterfragt sie Produktionsmittel, historische Kontinuitäten und ideologische Gewissheiten der Repräsentation. 2007 schloss sie ihr Diplom in Visueller Kommunikation/Medien an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg ab, und 2010 ihren Master of Research in Akustischer und Visueller Kommunikation/ Kunstgeschichte am Goldsmiths, University of London, wo sie seit 2008 auch als Gastdozentin am Centre for Research Architecture arbeitet. Seit 2013 ist sie Unterrichtsassistentin an der Zürcher Hochschule der Künste. Bei ihren künstlerischen Arbeiten und kuratorischen Projekten handelt es sich meistens um Kollaborationen.
 

Filmografie Kerstin Schroedinger

2004 Das Monument | 2007 anstatt dass | 2009 as found | 2010 Rigid things can always be moved about | 2010 Translating the other | 2011 Red, she said | 2014 Rainbow's Gravity