Shahada

placeholder

Der in Berlin gedrehte Episodenfilm erzählt von drei jungen Muslimen in Deutschland. Ismail, ein türkischer Polizist in Berlin, kann einen dramatischen Unfall mit seiner Dienstwaffe nicht verkraften. Er verlässt Frau und Kind, um seine vermeintliche Schuld abzutragen. Samir ist ein junger Mann aus Nigeria, dem es zunehmend schwerfällt, seine erwachende Homosexualität mit seinem muslimischen Glauben zu vereinbaren. Maryam ist die sehr westlich orientierte Tochter eines türkischen Geistlichen. Ständig prallen die Weltbilder der beiden aufeinander. Nach einem traumatischen Erlebnis kehren sich die Seiten um. Die drei Hauptfiguren sind jede für sich in eine Glaubenskrise geraten, die ihre kulturellen und religiösen Werte auf die Probe stellen.
----
Der Episodenfilm erzählt von Maryam, Samir und Ismail, drei jungen Muslimen in Berlin, deren Werte und deren Glaube im Laufe ihrer Geschichten ins Wanken geraten. Drei Menschen, die das Leben dazu zwingt, sich neu zu orientieren und sich zu fragen, wer sie sind, wen sie lieben und woran sie glauben. In der Moschee von Vedat, einem aufgeklärten islamischen Geistlichen, kreuzen sich ihre Wege. Maryam ist Vedats Tochter – ein lebenslustiges und sehr westlich orientiertes Mädchen. Wegen ihrer freizügigen Art kommt es oft zu Auseinandersetzungen mit ihrem alleinerziehenden Vater, der sich um den Lebenswandel der 19-Jährigen große Sorgen macht. Nicht ganz zu Unrecht, denn Maryam ist ungewollt schwanger geworden. Der Nigerianer Samir besucht gemeinsam mit seinem besten Freund Daniel, einem Deutschen, Vedats Koranunterricht. Schnell wird klar, dass Daniel in Samir mehr sieht als nur einen Freund – und dass seine Gefühle von Samir erwidert werden. Die beiden Jungen kommen sich langsam näher. Ismail, Polizist und Familienvater, ist Mitte dreißig und steht eines Tages bei einer Razzia auf dem Großmarkt Leyla gegenüber – der Frau, die vor drei Jahren von einem Querschläger aus seiner Waffe lebensgefährlich verletzt wurde. Ismails inneres Gleichgewicht gerät durch dieses Treffen völlig durcheinander. Der Titel des Films bezieht sich auf die erste Säule des Islam: Shahada, das Glaubensbekenntnis. Shahada ist die Entscheidung für einen Weg. Die Protagonisten des Films ringen, jeder auf seine Art, mit der Suche nach dem richtigen Weg und Umgang mit ihrem Glaubens- und Wertesystem.
>>> Berlinale Video Streams vom Roten Teppich und der Pressekonferenz ansehen

Details

  • Länge

    88 min
  • Land

    Deutschland
  • Vorführungsjahr

    2010
  • Herstellungsjahr

    2010
  • Regie

    Burhan Qurbani
  • Mitwirkende

    Maryam Zaree, Jeremias Acheampong, Carlo Ljubek, Marija Škaricic, Sergej Moya, Vedat Erincin, Anne Ratte-Polle, Nora Abdel-Maksoud, Burak Yigit, Yollette Thomas, Alexandros "Alexi" Gehrckens, Gerdy Zint
  • Produktionsfirma

    Bittersuess Pictures GmbH
  • Berlinale Sektion

    Wettbewerb
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Burhan Qurbani

Die Eltern des 1980 geborenen Filmemachers flohen 1979 als politisch Verfolgte aus Afghanistan nach Deutschland. Durch die Arbeit seines Vaters bei der US-Armee wuchs er in verschiedenen deutschen Städten auf. Nach ersten Erfahrungen am Staatstheater Stuttgart und am Stadttheater Hannover nahm er 2002 sein Studium der Spielfilm-Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg auf. Sein Diplomfilm Shahada lief 2010 im Wettbewerb der Berlinale, sein zweiter Spielfilm Wir sind jung. Wir sind stark. eröffnete 2014 das Filmfest in Rom und die Hofer Filmtage. Beide Filme wurden mehrfach ausgezeichnet.