Capote

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Im November 1959 ist Truman Capote dank des Erfolgs von „Frühstück bei Tiffany“ ein gefeierter Schriftsteller – und wegen seiner Fabulierlust auch ein gerngesehener Party-Gast in den New Yorker Intellektuellen-Kreisen. Eines Morgens wird er beim Studium der „New York Times“ auf einen brutalen Kriminalfall aufmerksam: Bei einem Mord in Holcomb, Kansas, wurde eine vierköpfige Familie förmlich hingerichtet. Kaltblütig. Der Bericht lässt Capote nicht mehr los. Spontan lässt er sich vom Chefredakteur des „New Yorker“ beauftragen, für einen Artikel über die Untersuchung des Verbrechens vor Ort zu recherchieren. Begleitet von der befreundeten Schriftstellerin Harper Lee, die gerade ihren Roman „Wer die Nachtigall stört“ veröffentlicht hat, reist der offen zu seiner Homosexualität stehende Capote in die ländliche Provinz des Mittleren Westens – und wird dort nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Als man noch während seines Aufenthalts in Holcomb die beiden Täter, Perry Smith und Dick Hickock, in Las Vegas festnimmt, beschließt der Schriftsteller, den geplanten Artikel auszuweiten: Mit einem Buch über die Ereignisse will er seine These untermauern, dass ein Tatsachenbericht, vom richtigen Autor verfasst, ebenso spannend und faszinierend sein kann wie ein fiktionaler Thriller. Doch bald schon entwickelt sich aus seinem Interesse eine wahre Obsession: Als die beiden jungen Täter in Kansas angeklagt und vor Gericht gestellt werden, besucht Capote sie wiederholt in ihren Zellen. „Kaltblütig“, das Buch, das er über sie verfasst, beschert Capote schließlich gewaltigen Ruhm, viel Geld und eine Menge Respekt. Aber es markiert auch einen Wendepunkt in seinem Leben. „In manchen Leben“, schreibt Gerald Clarke, sein Biograph, „gibt es Momente, die, wenn man sie später betrachtet, als die Linien angesehen werden können, an denen ein dramatischer Aufstieg oder tiefer Fall beginnt. Der unmittelbare Grund für Capotes tragischen Fall – und nichts anderes war es – war ,Kaltblütig’ selbst.“ 

Details

  • Länge

    113 min
  • Land

    USA
  • Vorführungsjahr

    2006
  • Herstellungsjahr

    2005
  • Regie

    Bennett Miller
  • Mitwirkende

    Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener, Chris Cooper, Clifton Collins Jr., Bruce Greenwood, Bob Balaban, Amy Ryan, Mark Pellegrino, Allie Mickelson, Marshall Bell, Araby Lockhart, Robert Huculak, R. D. Reid, Robert McLaughlin, Harry Nelken, Kerr Hewitt, John Maclaren, Jeremy Dangerfield, Kwesi Ameyaw, Jim Shepard, John Destry, C. Ernst Harth, Adam Kimmel
  • Produktionsfirma

    A-Line Pictures
  • Berlinale Sektion

    außer Konkurrenz
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Bennett Miller

Geboren 1967. Besuchte die Mamaroneck High School, New York, auf der bis zu seinem Abschluss 1985 der Drehbuchautor von CAPOTE, Dan Futterman, sein Mitschüler war. Neben Werbefilmen hat Bennett Miller den Dokumentarfilm THE CRUISE gedreht: Das Porträt eines New Yorker Fremdenführers gewann beim Internationalen Forum des jungen Films (Berlinale 1999) den Wolfgang-Staudte-Preis

Filmografie Bennett Miller

2011 Moneyball | 2014 Foxcatcher